AKTUELLES
Nach einigen Jahren des Wartens wird nun die Ortsdurchfahrt der L 91 im Nauener Ortsteil Wachow komplett erneuert. Schon mein Vorgänger Udo Folgart hatte sich für diese dringend erforderliche Baumaßnahme stark gemacht. Der weit überwiegende Teil der anfallenden Kosten wird vom Land Brandenburg getragen. Nach Auskunft des Landesstraßenamtes starten nun die Bauarbeiten und werden von den Anwohnern und Pendlern durchaus einige Geduld erfordern. Der Schul- und Linienbusverkehr werde weiterhin verkehren, zum Teil jedoch mit veränderter Streckenführung. Bild oben rechts: Bürgermeister Manuel Meger, Ortsvorsteher Marc Simeth und ich.
Die Gemeinde Paulinenaue feierte mit rund 250 Gästen das 100-jährige Bestehen der Gemeinde auf Einladung von Bürgermeister Arne Breder. In einem Festvortrag stellte Prof. Joachim Scholz – eine echter Paulinenauer – heraus, dass das 100-jährige Jubiläum allerdings nur auf die Bildung der politischen Gemeinde einen Bezug nimmt. Die tatsächliche Geschichte des Ortes sei natürlich wesentlich älter und stark vom preußischen Gutswesen geprägt. Daher sprach er die Empfehlung aus, künftige Jubiläen Paulinenaus an der nachweislichen ersten Erwähnung auszurichten. So entwickelte sich aus der ursprünglich zu Selbelang gehörenden „Bardelebenschen Meierei“ unter dem Patronat des Pessiner Landadligen Friedrich Wilhelm von Knoblauch der Ort Paulinenaue. Namensgeberin war im Jahr 1833 von Knoblauchs Ehefrau Pauline, geborene von Bardeleben. Folgerichtig wäre schon im Jahr 2033 das 200-jährige Bestehen zu feiern.
„Ich möchte bleiben und nicht auf gepackten Koffern leben“, sagte eine junge Frau jüdischen Glaubens in der ersten Gedenkstunde zur Pogromnacht, die in der neuen Potsdamer Synagoge stattfand. Die Aussage ist leider aktueller als uns allen recht sein kann und nie hätte ich mir vorstellen können, dass das Mahnen und Erinnern eine solche Bedeutung behalten könnte. Denn heute vor 86 Jahren fanden die nationalsozialistischen Novemberpogrome ihren vorläufigen Höhepunkt und die Shoa nahm ihren katastrophalen Lauf. Natürlich denken wir am 9. November auch an die Ausrufung der ersten deutschen Republik durch Philipp Scheidemann 1918 und vor allem an den Fall der Mauer vor 35 Jahren.
Vor dem Terrror der Nazis gab es kein Entkommen. Das wurde heute bei einer kleinen Gedenkfeier im havelländischen Brieselang wieder einmal mehr als deutlich. Über das Leben von Elisabeth Bethge und Helmut Riedel ist im Grunde gar nicht so viel bekannt ist. Trotzdem müssen wir heute ihrer gedenken, weil die beiden Brieselanger genauso wie Millionen andere Jüdinnen und Juden der Naziherrschaft zum Opfer fielen und allein wegen ihrer Religionszugehörigkeit im besten Alter ihr Leben verloren.
Der 9. November 1938, gilt heute als das Datum, an dem eines der grausamsten Kapitel der Weltgeschichte begann. Schlägertrupps der Nazis setzten jüdische Geschäfte, Gotteshäuser und andere Einrichtungen in Brand. Tausende Jüdinnen und Juden wurden misshandelt, verhaftet oder getötet. Spätestens nun konnte jeder in Deutschland sehen, dass Antisemitismus und Rassismus bis hin zum Mord staatlich getragen wurden. Diese Nacht war das offizielle Signal zum größten Völkermord in der Geschichte.
Inzwischen erinnern mehr als 100.000 Stolpersteine in 31 Ländern an die Opfer. Zwei davon lebten ein friedliches Leben in Brieselang. Zum Gedenken eingeladen hatten Bürgermeisterin Katrin Neumann und Mike Jerichow, Vorsitzender des Gemeindevertretung.
Für das Multifunktionsgebäude am Sportplatz im Friedrich-Ludwig-Jahn-Weg in Ketzin gab es Anfang November ein feierliches Richtfest. Innerhalb von nur vier Tagen wurde die komplette Holzkonstruktion von einer Zimmerei aus dem Landkreis Teltow-Fläming auf einer Betonplatte aufgestellt und witterungsfest gemacht. Damit geht es nun in großen Schritten bei dem insgesamt 1,2 Mio Euro teuren Vorhaben voran. Das Land Brandenburg fördert den Bau mit 650.000 Euro. Im neuen Gebäude wird es Umkleiden mit Duschen und WC für die Sportlerinnen und Sportler geben, ebenso für Schiedsrichter oder Lehrer. Zudem gibt es einen Vereinsraum mit großzügigen Fenstern und einer Küche. Auf der kleinen Terrasse vor dem Gebäude sollen Sitzgelegenheiten für Zuschauer oder Sportler geschaffen werden.
„Viele Steine, müde Beine, Aussicht keine“, soll Heinrich Heine angeblich einst über den Harz gesagt haben. Wie auch immer, an Aussicht mangelt es im Harz gerade überhaupt nicht. Der Grund ist das massenhafte Fichtensterben infolge der Invasion von Borkenkäfern. Zu sehen ist aber auch, dass sich die Natur vieles bereits zurück holt. Für mich heißt das auf’s Land Brandenburg bezogen jetzt, in den anstehenden Koalitionsverhandlungen genau darauf zu achten, dass wir die Weichen für stabile und gut durchmischte Wälder stellen. Das geht nach meiner Einschätzung nur, wenn man den Rat guter Fachleute annimmt und politisch keine starren Vorgaben macht, an die sich die Natur sowieso nicht hält. Am Ende muss Wald auch wirtschaftlich funktionieren, damit wir auch den Holzbau voran bringen.