

Nie hätte ich mir vorstellen können, dass das Mahnen und Erinnern einmal eine solche Bedeutung bekommt wie jetzt. Heute vor 85 Jahren fanden die nationalsozialistschen Novemberprogrome ihren furchtbaren Höhepunkt.
Natürlich denken wir am 9. November auch an die Ausrufung der ersten deutschen Republik durch Philipp Scheidemann 1918 und vor allem an den Fall der Mauer vor 34 Jahren – aber bei allem überwiegt doch besonders die Mahnung der antisemitischen Progrome des Jahres 1938.
Dieser Jahrestag ist nun aktueller denn je, trotz allen Mahnens und Erinnerns der letzten Jahre und Jahrzehnte. Angesichts der offenen antisemitischen Ausschreitungen auf unseren Straßen fühlen sich Jüdinnen und Juden in Deutschland nicht sicher und gleichzeitig sind Jüdinnen und Juden im Staat Israel nach den Angriffen der Hamas der ständigen Angst vor Übergriffen und Terror ausgesetzt.
Dem Antisemitismus in Deutschland müssen wir klar entgegentreten, er ist eine Schande für unser Land. Wir müssen die Erinnerung an die dunklen Zeiten des Nationalsozialismus wach halten. Wir müssen uns unserer Vergangenheit bewusst sein, um für eine Zukunft, die von Toleranz, Respekt und Zusammenhalt geprägt ist, einzutreten.
Gerade jetzt darf „Nie wieder“ nicht zur Floskel verkommen, sondern muss in konkretem Handeln münden. „Nie wieder“ ist jetzt!