

Vor dem Terrror der Nazis gab es kein Entkommen. Das wurde heute bei einer kleinen Gedenkfeier im havelländischen Brieselang wieder einmal mehr als deutlich. Über das Leben von Elisabeth Bethge und Helmut Riedel ist im Grunde gar nicht so viel bekannt ist. Trotzdem müssen wir heute ihrer gedenken, weil die beiden Brieselanger genauso wie Millionen andere Jüdinnen und Juden der Naziherrschaft zum Opfer fielen und allein wegen ihrer Religionszugehörigkeit im besten Alter ihr Leben verloren.
Der 9. November 1938, gilt heute als das Datum, an dem eines der grausamsten Kapitel der Weltgeschichte begann. Schlägertrupps der Nazis setzten jüdische Geschäfte, Gotteshäuser und andere Einrichtungen in Brand. Tausende Jüdinnen und Juden wurden misshandelt, verhaftet oder getötet. Spätestens nun konnte jeder in Deutschland sehen, dass Antisemitismus und Rassismus bis hin zum Mord staatlich getragen wurden. Diese Nacht war das offizielle Signal zum größten Völkermord in der Geschichte.
Inzwischen erinnern mehr als 100.000 Stolpersteine in 31 Ländern an die Opfer. Zwei davon lebten ein friedliches Leben in Brieselang. Zum Gedenken eingeladen hatten Bürgermeisterin Katrin Neumann und Mike Jerichow, Vorsitzender des Gemeindevertretung.